Wechseljahre – Umbruch und Auftakt in eine neue Lebensphase

Der Wechsel hat mehr zu bieten als Hitzewallungen und Schlafstörungen: Er ist Auftakt in einen neuen Lebensabschnitt. Frauen, die gesund leben, haben weniger Probleme beim Übergang.

Die körperliche und seelische Umstellung in den Wechseljahren kann einiges auf den Kopf stellen und ist für viele eine Zeit der Un- und Neuordnung, verbunden mit deutlichen Hinweisen auf das Älterwerden. Bevor sich ein neues Gleichgewicht einstellt, ist die Balance oft empfindlich gestört. Dass diese Phase des Lebens aber auch zu den fruchtbarsten im geistigen Sinne gehört, beweisen immer mehr selbstbewusste und aktive Frauen jenseits der Wechseljahre

 

Klimakterium - Klimawandel im Körper

Die Wechseljahre (oder Klimakterium) beschreiben die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der letzten Menstruation, der Menopause. Dabei unterteilt man die Wechseljahre in drei Phasen. Die Übergänge sind hierbei fließend und individuell unterschiedlich. Mit ca. 40 geht die Reserve der Eizellen dem Ende zu und die Eileiter beginnen, ihre Funktion einzustellen und so sinkt die Produktion der weiblichen Sexualhormone und es kommt zu ersten unregelmäßigen bzw. gelegentlich ausbleibenden Menstruationszyklen (Prämenopause). Wann die Menopause einsetzt, ist von Frau zu Frau verschieden. Im Durchschnitt haben Frauen ihre letzte Blutung mit 51-52 Jahren. Der Körper benötigt nach dem Eintreten der Menopause noch 2–5 Jahre um sich auf den sinkenden Hormonspiegel einzustellen (Postmenopause).

 

Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Schweißausbrüche

Wechseljahre -  Wenn der Körper verrücktspielt.  Das Leben ist im Umbruch, der Hormonspiegel schwankt. Diese Schwankungen wirken sich auf den ganzen Körper aus und es treten einige Beschwerden auf. Die Art und Ausprägung sind dabei von Frau zu Frau unterschiedlich und auch von der jeweiligen Phase der Wechseljahre abhängig. Dabei kommt es am häufigsten zu Schlafstörungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder Stimmungsschwankungen. Aber auch viele weitere Symptome wie Erschöpfung, Gedächtnisstörungen, Gewichtszunahme und trockene Haut können durch die hormonellen Veränderungen vorkommen und regelrecht die Lebensqualität beeinflussen.

Überforderung ist der erste Gedanke, denn Frauen in der Lebensmitte stehen oft mit beiden Beinen mitten im Leben. So befinden sie sich nicht selten weit oben auf der Karriereleiter, haben Kinder, steigen nach einer Familienphase beruflich wieder ein oder orientieren sich vielleicht gerade völlig neu. An Kürzertreten ist da vorerst nicht zu denken.

 

Eine Lebensphase voller Möglichkeiten

Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess und kein Grund zu Panik oder Scham. Je positiver und entspannter Frauen den Wechseljahren entgegensehen, desto weniger Beschwerden haben sie. Dazu gehört auch, das Älterwerden und die Veränderungen des Körpers anzunehmen und das Potential des neuen Lebensabschnitts zu nutzen: mehr Zeit für dich und für Dinge, die du schon immer tun wolltest; genug Lebenserfahrung, um Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Zeit auch für eine Inventur: Wo stehe ich? Was ist möglich? Und was davon will ich eigentlich? Viele Frauen nutzen die Wechseljahre als Anlass, ihre Lebensweise zu überdenken und anzupassen. Ein gesundes Leben mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung steigert die Lebensqualität und lässt viele Beschwerden zurückgehen.

 

Cool bleiben bei Hitzewallungen

Der Körper stellt sich um - unsere Alltagsgewohnheiten sollten das auch. Viele Symptome verschwinden oder lassen nach, wenn man sich den neuen Bedürfnissen anpasst und die Veränderungsprozesse sanft unterstützt. Durch Sport und Bewegung an der frischen Luft lassen sich nicht nur Hitzewallungen beträchtlich lindern, sie beugen außerdem Osteoporose vor, einem weiteren Schreckgespenst der Wechseljahre. Warum nicht joggen gehen, wenn die Emotionen Amok laufen? Oder beim Training schwitzen und damit zugleich etwas für die Stimmung, das Herz-Kreislauf-System und die Figur tun? Ein regelmäßiger Gang in die Sauna beugt Hitzewallungen ebenfalls vor.

 

Noch mehr Tipps, wie man Wechseljahresbeschwerden mit natürlichen Mitteln entgegenwirkt:

  • Sport treiben - Walken, Radfahren, Spazierengehen, Wandern, Schwimmen, Tanz sind die beste Vorbeugung und Therapie.
  • Leichter essen - Wohlfühlgewicht halten - Viel frisches Obst, Gemüse, Salat, Kräuter, Vollkornprodukte, gesunde Pflanzenfette, etwa Oliven- oder Rapsöl, wenig Fleisch und Milchprodukte. Vorsicht: Mit zunehmendem Alter sinkt der Kalorienbedarf.
  • Sauna oder Kneipp-Anwendungen - härten ab und lindern Hitzewallungen
  • Verzichte auf Zigaretten, Kaffee, Alkohol und scharfe Gewürze!
  • Trink ausreichend - mindestens zwei Liter am Tag- am besten Mineralwasser, ungesüßten Früchtetee oder leichte Saftschorlen
  • Naturmittel bei leichten Beschwerden – Pflanzenwirkstoffe, wie etwa Extrakte aus der Traubensilberkerze haben sich inzwischen bewährt und sind eine Alternative zur Hormontherapie. Wichtig: Auch bei pflanzlichen Medikamenten gibt es Neben- und Wechselwirkungen! Bitte besprich dies mit deinem Arzt.