Herzgesund leben - nichts einfacher als das!

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern in Industrienationen und sind mit einem Anteil von knapp 50% die häufigste Todesursache. Bewegungsmangel und Übergewicht zählen dabei zu den wichtigsten Risikofaktoren. Doch keine Angst: Mit einem gesunden Lebensstil bringst du dich aus der Gefahrenzone!

Das Herz gilt als der Motor des menschlichen Blutkreislaufs. Durch das regelmäßige und unablässige Zusammenziehen des Herzmuskels wird der ständige Blutfluss und die Sauerstoffversorgung in den Gefäßen gesichert. Werden Herz und Blutkreislauf über längere Zeit durch schädigende Einflüsse belastet, kann dieser Kreislauf empfindlich gestört werden. Koronare Herzkrankheiten (z.B. Angina Pectoris oder Herzinfarkt), bei denen es zu einer Verengung bzw. Blockierung der Koronararterien (die Gefäße, die das Herz mit Blut versorgen) kommt, können die Folge sein.

Doch: Mit einem Nikotin- und Alkohol freien Leben, ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung, Vermeidung von Übergewicht und Ausgleich von Stress schlägst du dem Herzinfarkt ein Schnippchen und gewinnst viele gesunde Lebensjahre!

 

Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt das Herz und wirkt Übergewicht und vielen anderen Risikofaktoren (hohen Blutfettwerten, Bluthochdruck) entgegen. Ein täglicher schneller Spaziergang von 30 Minuten oder 2 Stunden Sport pro Woche stärken das Herz-Kreislauf-System und verbessern die Leistungsfähigkeit des Herzens. Denke bei „Bewegung“ nicht nur an Sport: Auch das Fensterputzen, Rasenmähen, Staubsaugen und andere körperliche Arbeiten sind ein gutes Training für das Herz! Baue mehr Bewegung in deinen Alltag ein (Treppensteigen, Fußwege, Rad statt Auto) – das hält dich rundum fit und ist gut gegen überflüssige Pfunde!

 

Normalgewicht

Normalgewicht ist ein guter Schutzfaktor, denn ein Body Mass Index (BMI)-Wert über 25 erhöht das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, spätestens bei einem BMI-Wert über 30 besteht dringender Handlungsbedarf zur Gewichtsreduktion. Zu beachten gilt jedoch auch, dass der BMI lediglich ein Richtwert ist. Hast du besonders viel- oder wenig Muskeln, kann dein Idealgewicht abweichen. Etwas schwieriger zu berechnen, aber häufig zuverlässiger ist der WHtR. Auch die Messung des Körperfettanteils kann sinnvoll sein, muss aber, wie jeder Wert, richtig interpretiert werden.

 

Nichtraucher

Nichtraucher leben herzgesund, denn die Inhaltsstoffe von Zigaretten greifen das gesamte Gefäß- und Nervensystem an. Durch den Nikotinkonsum wird unter anderem die Herztätigkeit beschleunigt, die Blutgefäße verengen sich und somit wird das Durchblutungssystem gestört. Es kann zur Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) kommen, es drohen Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

Stressausgleich

Hektik und Belastungen des täglichen Lebens brauchen einen herzgesunden Gegenpol. Mit Autogenem Training oder anderen Entspannungsverfahren tankst du auf. Du kannst dem Stress auch regelrecht davonlaufen: Walking und Nordic Walking, Joggen oder stramme Spaziergänge bauen wunderbar Stresshormone ab. Besonders geeignet zum Stressabbau ist z.B. auch Yoga. Es hält dich nicht nur fit, sondern hilft auch durch eingebaute Entspannungs-phasen Stress abzubauen. (Viele Krankenkassen finanzieren jährlich eine gewisse Stundenanzahl. Erkundige dich am besten bei deiner Kasse in wieweit sie die Kosten für einen Yogakurs/Präventionskurs übernehmen.) Früherkennung und rechtzeitige Behandlung bestimmter Risikofaktoren sind ein weiterer wichtiger Beitrag zur Herzgesundheit. Nimm, wenn du über 35 Jahre alt bist, alle zwei Jahre die kostenlose Gesundheitsuntersuchung bei deinem Arzt in Anspruch. Früh erkannte Krankheiten sind häufig gut behandelbar.

Tipp: Auch die Dehnung des Psoas-Muskels kann helfen, Stress abzubauen. Dieser spannt sich bei Stress an und kann langfristig zu einer Reihe von Beschwerden führen.

 

Fettstoffwechselstörungen

Erhöhtes LDL-Cholesterin („schlechtes“ Cholesterin) in Verbindung mit niedrigem HDL-Cholesterin („gutes“ Cholesterin) führt zu Ablagerungen und Verengungen in den Blutgefäßen. Einen leicht erhöhten LDL-Cholesterinwert kann man gut durch Ernährungsumstellung (möglichst keine tierischen Fette, Verzicht auf Alkohol), Stressreduktion und vor allem durch mehr Bewegung senken. Bei stark erhöhten Werten können cholesterinsenkende Medikamente benötigt werden. Meist reicht jedoch eine Ernährungsumstellung hin zu einer pflanzenbasierten Kost und ein regelmäßiges Sportprogramm aus, um seinen Cholesterinspiegel wieder in den Normalbereich zu bringen und keine Medikamente nehmen zu müssen. 

 

Bluthochdruck

Bluthochdruck (Hypertonie) erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Innenwände der Blutgefäße beschädigt werden. Dadurch kann sich LDL-Cholesterin leichter in den Gefäßwänden ablagern und diese verengen (Arteriosklerose). Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall können langfristig die Folgen sein. Ausreichend Bewegung, Nichtrauchen und Normalgewicht sind auch hier der richtige Weg. Ein sparsamer Umgang mit Alkohol und der Abbau von Stress durch Entspannungsverfahren helfen ebenso, den Blutdruck zu senken.