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51% der befragten Menschen in Deutschland gaben an, dass sie ihren Fleischkonsum deutlich reduziert haben. Damit liegt Deutschland auf Platz 2 in Europa.
Fleisch landet immer seltener auf dem Teller
Für viele von uns gehört Fleisch immer noch zu einem der Hauptnahrungsmittel. Doch ein immer größer werdender Teil der Gesellschaft hat seine Ernährung umgestellt und verzichtet vollständig auf Fleischprodukte. Festzustellen ist ein Trend hin zu pflanzlicher Ernährung. Zwar gibt es diesen bereits seit vielen Jahren, die Bestrebung vieler Menschen, auf Fleisch zu verzichten, war jedoch noch nie so groß. Entsprechend zeigt eine Umfrage von ProVeg, Innova Market Insights, der Universität Kopenhagen (Dänemark) und der Universität Gent (Belgien) europaweit eine klare Verschiebung zugunsten von pflanzenbasierten Lebensmitteln. Laut der Erhebung, die im Rahmen des Smart-Protein-Projekts durchgeführt worden ist, gaben 46 % der Befragten Europäer:innen an, ihren Fleischkonsum im letzten Jahr deutlich reduziert zu haben. Mit 51 % liegt Deutschland hinter Rumänien auf zwei. Während die Akzeptanz für Fleischersatzprodukte stetig steigt, hinterfragen immer mehr Menschen zum Beispiel die Haltungsbedingungen von Tieren. Für viele ist es längst nicht mehr akzeptabel, dass Lebewesen für unsere Essgewohnheiten leiden müssen. Entsprechend groß ist aus diesem Grund der Anteil derjenigen, die ihren Fleischkonsum deutlich eingeschränkt haben.
Pflanzliche Ernährung reduziert den CO2-Ausstoß
Wir fragen uns immer wieder, wie wir unseren CO2-Ausstoß verringern können. Zum Wohl des Klimas auf unserem Planeten. Damit auch unsere Kinder noch in einer Welt leben können, deren Ressourcen wir nicht vollständig geplündert und eine Verschlechterung der Lebensbedingungen in Kauf genommen haben. Wenn es um dieses Thema geht, fallen uns als größte Probleme zunächst Autos, Flugzeuge und grundsätzlich das Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Kohle ein. Ganz sicher besteht in diesem Bereich jede Menge Erneuerungsbedarf. Vielen ist jedoch nicht klar, dass auch die Produktion unserer Lebensmittel nicht immer klimafreundlich abläuft. So entfallen laut der Ausarbeitung „The role of trade in the greenhouse gas footprints of EU diets“, die im Journal „Global Food Security“ erschienen ist, zum Beispiel 82 % der ernährungsbedingten CO2-Emissionen in Europa auf tierische Erzeugnisse. Eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung birgt ein großes Einsparpotential. Wie wissenschaftliche Beiräte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in der Veröffentlichung „Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung“ angeben, kann der CO2-Ausstoß auf diesem Weg um bis zu 50 % reduziert werden. Auf ähnliche Erkenntnisse kommt die Facharbeit „Environmental impact of dietary change: a systematic review“ aus dem „Journal of Cleaner Production“.
Das größte Hindernis beim Thema Fleischersatzprodukte
Was hindert eigentlich noch mehr Menschen daran, sich intensiver mit dem Thema „pflanzliche Ernährung“ zu beschäftigen? Die Angebote im Supermarkt werden immer reichlicher. Es gibt Produkte, die mittlerweile auch geschmacklich den Gewohnheiten vieler Menschen entsprechen und denen die Nachhaltigkeit fast anzusehen ist. Und trotzdem lässt ein Großteil der Konsumenten viele dieser vegetarischen oder veganen Produkte unbeachtet im Regal stehen. Einen der Gründe, der für viele entscheidend sein dürfte, liefert die gemeinsame Umfrage von ProVeg, Innova Market Insights und den Universitäten Kopenhagen und Gent. Über die Hälfte der Befragten (55 %) gab nämlich an, dass der mitunter hohe Preis der pflanzlichen Produkte das größte Hindernis darstellt. Immerhin erklärten 26 % der Umfrageteilnehmer, dass sie bereit sind, im Vergleich zu Fleisch einen höheren Preis für pflanzliche Lebensmittel zu zahlen. Das bestätigt die Annahme, dass vielen Verbrauchern bewusst ist, dass eine klima- und tierfreundlichere Ernährung nicht zum Sparpreis zu haben ist. Vielmehr wird uns immer klarer, welchen tatsächlichen Wert hochwertige Nahrung hat.
Vegane Milchalternativen werden immer beliebter
Nicht nur Fleisch möchten viele Teilnehmer der Umfrage von ProVeg, Innova Market Insights, und den Universitäten Kopenhagen und Gent reduzieren. Fast ein Drittel (32 %) der Befragten gab an, in Zukunft den Konsum von Milchprodukten zu verringern. Mittlerweile gehört zum Beispiel Milch aus Soja, Mandeln, Getreide, Reis, Nüssen, Kokos, Erbsen oder Hanf zu den am meisten verzehrten Produkten auf Pflanzenbasis. Dahinter folgen Joghurt (21 %) sowie Geflügel- und Rindfleischersatzprodukte mit einem Anteil von jeweils 20 %. Vegane Alternativen, besonders im Milchbereich, werden also immer beliebter. Auch wenn für viele der pflanzliche Milchgeschmack noch etwas gewöhnungsbedürftig ist, sind vegane Milcherzeugnisse nicht mehr aufzuhalten. Und diese haben mitunter sogar Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Milch. So enthält beispielsweise Hafermilch kein Cholesterin, jedoch ebenso viel Kalzium wie Kuhmilch. Außerdem ist sie frei von Laktose. Ob Milchersatzprodukte grundsätzlich jedoch gesünder sind als „normale" Milch, bezweifeln Ernährungswissenschaftler. Die Gründe: Vegane Milchdrinks bestehen oft aus jeder Menge Wasser und enthalten kaum Nährstoffe. Zudem weisen sie vielfach einen hohen Zuckergehalt auf. Darüber hinaus werden Kalzium und Vitamine nicht selten nur zugesetzt.
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